schicke:Prosa

5. eigentlicH ... (is' kein dinG)

eigentlicH:

die ruhe die ich suche ist eigentlich der lärm
was ich vermeintlich hasse, mach ich eigentlich ganz gern
flute ich den raum mit licht ist s mir eigentlich zu hell
ich mal gedeckte farben, eigentlich lieb ich es grell

die worte die ich forme fallen mir eigentlich sehr schwer
mein glas ist halbvoll doch eigentlich halbleer
im dunkel der nacht erwarte ich eigentlich den tag
im kopf bin ich klar doch ich mag nicht was ich sag

eigentlicH bin ich unentschieden
eigentlicH hin und her getrieben
eigentlicH zwischen du und ich
das bin ich eigentlicH

das süß auf meiner zunge schmeckt eigentlich sehr sauer
herzensfrische freude fühlt sich manchmal an wie trauer
mein scheinbar dickes fell ist eigentlich aus papier
ich meine nichts zu brauchen doch in mir keimt die gier

ich trage gerne schwarz, eigentlich ist s mir mehr nach weiß
manchmal liebe ich die kälte, dann ist mir wieder heiss
alles ist so bunt in mir, ich kann mich nicht entscheiden
such ich mir dann was neues aus, würd ich gern beim alten bleiben

eigentlicH ...

eigentlich, eventuell, vielleicht bin ich einfach nur zu schnell
bin ich hier wär ich gerne dort, im hier und jetzt, nein ich muss fort
ruheloses pläneschmieden hab ich leider nie vermieden
eigentlich ist es zeit für mich, anzukommen eigentlich

eigentlich ...

etwas neue poesie zum aufbruch ...

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